Produktewarnung: Der TCS rät vom Kauf zweier Kindersitze dringend ab


Touring Club Suisse (TCS)

News von Touring Club Suisse (TCS)

03.10.2025, Im Rahmen seiner regelmässigen Konsumententests hat der TCS bei zwei Kindersitzen gravierende Sicherheitsmängel festgestellt: bei den Modellen Chipolino Olympus i-Size und Reecle 360, der auch unter den Bezeichnungen ZA10 i-Size oder 946i i-Size verkauft wird. Der TCS rät vom Kauf dieser Produkte dringend ab und empfiehlt Eltern die Überprüfung der Seriennummer ihres Kindersitzes auf E8 - 0313715.

Im Rahmen des Kindersitztests des Touring Club Schweiz sind die Modelle Chipolino Olympus i-Size und Reecle 360 durchgefallen. Obwohl diese Modelle zwar die gesetzlichen Anforderungen erfüllen und somit in Europa verkauft werden dürfen, haben die vom TCS durchgeführten Crashtests jedoch eine grosse Gefahr aufgezeigt. TCS-Tests sind anspruchsvoller als die Zulassungsnormen. Bei den Tests wurde festgestellt, dass sich die Sitzschalen von der Basisstation lösen können, wenn Kinder rückwärtsgerichtet angeschnallt sind. In einem solchen Fall werden Sitz und Kind durch den Fahrzeuginnenraum geschleudert, was ein hohes Verletzungsrisiko für das Kind mit sich bringt.

Der TCS rät dringend vom Kauf und der Nutzung dieser Produkte ab. Der Chipolino Olympus i-Size wurde seit dem Test vom Hersteller aus dem Verkauf genommen, Restbestände können jedoch noch im Handel verfügbar sein. Hierbei handelt es sich ausschliesslich um dieses spezifische Modell. Vom Hersteller des Reecle 360 liegt bisher keine Stellungnahme vor. Besonders zu beachten ist, dass es vor allem im Internet baugleiche Sitze gibt, die unter anderen Namen angeboten werden. Aus diesem Grund empfiehlt der TCS Eltern, die Nummer auf dem orangefarbenen Kleber (unten am Kindersitz angebracht) zu prüfen. Betroffen sind beim Reecle 360 nicht nur dieses Modell, sondern alle Kindersitze mit dem Prüfsiegel E8 - 0313715.

Strenges Prüfverfahren
Die vom TCS angewandten Prüfverfahren orientieren sich an den Euro-NCAP-Standards für Fahrzeuge und simulieren Unfälle, die deutlich schwerer sind als jene, die in der internationalen Zulassungsnorm UN R129 vorgeschrieben sind. Die meisten getesteten Sitze bestehen diese verschärften Anforderungen und bieten einen guten Schutz. Das schlechte Abschneiden der Modelle Chipolino und Reecle stellt deshalb eine besonders bedenkliche Ausnahme dar.

Käuferinnen und Käufer dieser Modelle haben nicht automatisch Anspruch auf Rückgabe oder Umtausch. Wurde der Sitz jedoch vor weniger als zwei Jahren gekauft, könnte unter Umständen ein Anspruch aus der gesetzlichen Sachmängelhaftung gegenüber dem Verkäufer bestehen.

Der TCS wird die vollständigen Ergebnisse des aktuellen Kindersitztests mit allen geprüften Modellen am 21. Oktober veröffentlichen. Der Mobilitätsclub ruft Eltern bereits jetzt zur Prüfung ihres Kindersitz auf, ob es einem der betroffenen Modelle entspricht. Im Zweifel empfiehlt der TCS, den Sitz nicht mehr zu verwenden und den Händler oder Hersteller zu kontaktieren.

TCS-Tipps für Eltern
Der Chipolino Olympus i-Size ist genau dieses Modell, das vom TCS nicht empfohlen wird. Beim Reecle 360 (ZA10 i-Size) sind nicht nur dieses Modell betroffen, sondern auch alle baugleichen Sitze mit dem Prüfsiegel E8 - 0313715. Kontrollieren Sie deshalb immer die Nummer auf dem orangen Kleber (Etikette unten am Sitz) vor dem Kauf. Falls Ihr Sitz zu den betroffenen Modellen gehört, verwenden Sie ihn nicht mehr und wenden Sie sich an den Verkäufer oder Hersteller. Kaufen Sie Kindersitze bevorzugt bei Fachhändlern, die Beratung, Rückverfolgbarkeit und Unterstützung im Problemfall bieten. Informieren Sie sich über die Ergebnisse der unabhängigen TCS-Tests, die zweimal pro Jahr veröffentlicht werden, um einen Sitz mit optimalem Sicherheitsniveau zu wählen.


Medienkontakt:
Vanessa Flack
Mediensprecherin TCS
Tel. 058 827 34 41
vanessa.flack@tcs.ch

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Hinweis der Redaktion: Die Bildrechte liegen beim jeweiligen Herausgeber.


Über Touring Club Suisse (TCS):
Seit seiner Gründung 1896 in Genf steht der Touring Club Schweiz im Dienst der Schweizer Bevölkerung. Er engagiert sich für Sicherheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung in der persönlichen Mobilität, politisch wie auch gesellschaftlich. Mit über 2000 Mitarbeitenden und 23 regionalen Sektionen bietet der grösste Mobilitätsclub der Schweiz seinen über 1,6 Millionen Mitgliedern eine breite Palette von Dienstleistungen rund um Mobilität, Gesundheit und Freizeitaktivitäten an.

Alle 70 Sekunden erfolgt eine Hilfeleistung. 200 Patrouilleure sind jährlich mit etwa 361'000 Einsätzen auf Schweizer Strassen unterwegs und ermöglichen in mehr als 80 % der Fälle eine sofortige Weiterfahrt. Die ETI-Zentrale organisiert jährlich etwa 63'000 Hilfeleistungen, darunter 3500 medizinische Abklärungen und über 1300 Repatriierungen. TCS Ambulance ist der grösste private Akteur für Rettungsdienst und Krankentransport in der Schweiz mit 400 Mitarbeitenden, 22 Logistikbasen und rund 45'000 Einsätzen pro Jahr. Die Rechtsschutz-Büros bearbeiten 52'000 Fälle und geben rund 10’000 Rechtsauskünfte.

Seit 1908 setzt sich der TCS ein für mehr Sicherheit in der Mobilität – möglich dank der Mitgliedschaft. Er entwickelt Lehrmittel, Sensibilisierungs- und Präventionskampagnen, testet Mobilitätsinfrastrukturen und berät Behörden. Der TCS verteilt jedes Jahr rund 115'000 Leuchtgürtel und 90'000 Leuchtwesten an Kinder, damit auch ihre Mobilität sicher ist. 42’000 Teilnehmende zur Aus- und Weiterbildung zählen die Fahrzentren in allen Kategorien von Fahrzeugen jährlich.

Mit 32 Plätzen und rund 900'000 Logiernächten ist der TCS auch der grösste Campinganbieter der Schweiz. Die Mobilitätsakademie des TCS beforscht und gestaltet die Transformationen im Verkehr, wie die vertikale Mobilität der Drohnen oder die geteilte Mobilität, etwa mit den 400 elektrischen Lastenvelos «carvelo» und 43’000 Nutzenden. Der TCS ist Mitunterzeichner der Roadmap Elektromobilität 2025.

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Quellen:
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