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TCS - Schneekettentest 2021: Textile Produkte schneiden erstaunlich gut ab


Touring Club Suisse (TCS)

24.11.2021, Ostermundigen - Im diesjährigen Schneekettentest wurden sowohl herkömmliche Schneeketten als auch alternative Produkte aus Textilien oder Seilen in den Testkategorien Handhabung, und Verschleiss und auf ihre Schneetauglichkeit getestet. Bemerkenswert: Die alternativen Produkte schnitten bei der Sicherheit erstaunlich gut ab.

Auch mit den besten Winterreifen kann man bei Schneefall an die Grenzen der Physik stossen. Auf stark verschneiten Strassen sind Schneeketten nach wie vor das sicherste Mittel für ein Fortkommen. Bei den Automobilisten gibt es gegenüber den Schneeketten immer noch viele Vorbehalte und Unklarheiten, insbesondere bezüglich Montage, Passform zum jeweiligen Auto und ob diese auf der Vorder- oder Hinterachse angebracht werden sollen.

Wie wurde getestet?

Beim Test wurde die Montageanleitung auf Verständlichkeit und Vollständigkeit bewertet. Zudem wurden die aufgedruckten Sicherheitshinweise und gesetzliche Regelungen, die bildlichen Erklärungen und die Nässebeständigkeit überprüft. Alle Produkte wurden gemäss Vorgaben mehrmals unter verschiedenen Witterungsbedingungen an den Testfahrzeugen von einem Experten und zwei nicht mit den Ketten vertrauten Testpersonen montiert. Im Zuge der Montage wurde die Verarbeitungsqualität und Passgenauigkeit, Spannen und Nachspannen der Traktionshilfen beurteilt.

Im zweiten Schritt wurde das Fahrverhalten, Beschleunigen und Bremsen auf Schnee gemessen und beurteilt. Das Testteam bewertete auf einer schneebedeckten Steigung mit Kehren und leichten Kurven das Fahrverhalten. Die Anfahrversuche wurden mit aktiver Traktionskontrolle durchgeführt. Bei diesen subjektiven Testfahrten kamen ein front- wie ein heckgetriebenes Fahrzeug zum Einsatz. Die Höchstgeschwindigkeit richtete sich nach den Empfehlungen des Herstellers. Auf einer ebenen Schneefahrbahn wurde an einem gegen Losfahren gesicherten Fahrzeug mittels einer Zugkraftmessdose der Traktionskraftanstieg bis zum Durchdrehen eines Antriebsrades aufgezeichnet. Zudem ermittelten die Tester die durchschnittliche Beschleunigung. Die Messungen erfolgten mittels GPS-Datenlogger und aktivem ASR vom Stand aus. Mit aktivem ABS wurden Bremsversuche bis zum Stillstand durchgeführt und die durchschnittliche Verzögerung ermittelt.

Um die Widerstandsfähigkeit der Produkte zu prüfen, fuhren die Tester über eine trockene Betonfahrbahn mit maximal 50 km und bewegten das Fahrzeug in den Kurven an der Schlupfgrenze. Erfolgte eine Beschädigung des Produktes während der gesamten Testdurchführung, wurde das Produkt in der Testkategorie Verschleiss abgewertet.

Alle Traktionshilfen mindestens empfehlenswert

Trotz sehr unterschiedlichen Konstruktionen der Traktionshilfen lieferten alle ein ausgeglichenes Testergebnis. Auch einfache Seilketten, wie z.B. die Pewag Brenta 9, deren Montage und Demontage nicht ganz unkompliziert ist, liegen in den vorderen Rängen. Zudem hat der Test gezeigt, dass ein Fahrzeug leistungsfähiger und fahrbarer wird, wenn der Aufbau des Laufnetzes an der Reifenfläche homogen ist. Traktionshilfen aus geschlossenem Gewebe verfügen über diesen Vorteil. Sie können damit auf Schnee mit den meisten Stahlschneeketten mithalten und gelten damit als sicher, wenn auch die Zugkraftwerte klassischer Stahlschneeketten nicht erreicht werden. Nur die netzartig aufgebaute Michelin Easy Grip Evolution erzielt auf Schnee sogar bessere Werte als Stahlschneeketten. Eine Schwäche aller Textilprodukte ist die Haltbarkeit. Bei den meisten Produkten war nach der Hälfte der geforderten Distanz keine geschlossene Lauffläche mehr vorhanden. Betrachtet man jedoch nur die Eigenschaften auf Schnee, haben die Textilprodukte im Test sehr gut abgeschlossen: mit etwas mehr Reserve in der Haltbarkeit und bei der Höchstgeschwindigkeit gibt es keine Argumente mehr gegen diese anfangs belächelte Produktgattung.

Tipps und Tricks

  • Wer in die Berge fährt, sollte im Fahrzeug passende Schneeketten mitführen.
  • Schneeketten sind kein Ersatz für Winterreifen und sind nur mit Winterreifen zu verwenden.
  • Die Kettenmontage zuerst zu Hause im Trockenen und ohne Zeitdruck üben.
  • Für die Montage einen möglichst sicheren, ebenen Platz suchen und das Pannendreieck aufstellen.
  • Bei Fahrzeugen mit Breitreifen unbedingt die Herstellerangaben beachten. (Beschädigungen Radhaus, ABS Sensor usw.)
  • Ob Schneeketten an die Vorder- oder Hinterräder montiert werden müssen, schreibt der Fahrzeughersteller in der Betriebsanleitung vor.
  • Bei allradgetriebenen Fahrzeugen gibt es keine feste Regelung auf welcher Achse die Ketten zu montieren sind. Ausschlaggebend sind jeweils die Herstellervorgaben. Das Beste sind Ketten auf allen vier Rädern.
  • Die Montage der Schneeketten sollte ohne Wagenheber erfolgen (Verletzungsgefahr).
  • Anhängerbetrieb bei stark schneebedeckten Strasse vermeiden und wenn, dann mit Schneeketten auch am Anhänger.
  • Für Fahrzeuge mit Ketten besteht in der Schweiz keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Der TCS empfiehlt mit Schneeketten max. 50 km/h zu fahren und die Herstellervorgaben zu beachten.
  • In der Betriebsanleitung Nachlesen, was es im Kettenbetrieb bezüglich Antischlupfregelung (ASR) und Fahrstabilitätsprogrammen (ESP) zu beachten gilt. Wenn möglich, ist ESP bei grösseren Schneehöhen abzuschalten, da das Rad mit Kette hohen Schlupf benötigt, um Antriebskraft übertragen zu können. ESP/ASR regeln die Motorleistung herunter und lassen somit den nötigen Schlupf nicht zu. Die Bedienungsanleitung gibt Auskunft, ob ASR/ESP abschaltbar sind.
  • Ca. 50 bis 100 Meter nach der ersten Montage Kettensitz nochmals prüfen und ggf. Kette Nachspannen. Gilt auch für selbstspannende Verschlusssysteme.
  • Während der Fahrt immer auf Geräusche und Vibrationen achten. Sobald die Fahrt laut oder unruhig wird, Kettensitz prüfen.
  • Nach dem Gebrauch die Ketten mit heissem Wasser abspülen und trocknen lassen, auch Edelstahlprodukte, dann mit Schutzöl einsprühen.

Pressekontakt:

Sarah Wahlen
Mediensprecherin TCS
058 827 34 03
sarah.wahlen@tcs.ch


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Quellen:
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