Konsumentschutz: Skitageskarten: Der Preis wird zur Lotterie
29.11.2019, Dynamische Preise in Skigebieten sind intransparent, kaum zu vergleichen, kaschieren generelle Preiserhöhungen und dienen der Gewinnmaximierung: Dies das Fazit des Konsumentenschutzes, nachdem er die Preisgestaltung von acht Skigebieten unter die Lupe genommen hat. Hinzu kommt, dass Konsumenten mit deutlich höheren Preisen gestraft werden, wenn sie bei schönem Wetter oder am Wochenende auf die Piste wollen.
Folgende Skigebiete wurden in den Vergleich aufgenommen.
4 Vallées
Andermatt-Sedrun
Crans-Montana
Gstaad
Laax
Pizol
St. Moritz
Zermatt
Systematische Preisvernebelung Klar ist: Dynamische Preise haben für die meisten Konsumenten vorwiegend negative Auswirklungen. Der Kunde kann sich nur schwer darüber informieren, welche Faktoren den Preis für eine Skitageskarte beeinflussen. Das wichtige Element der Preistransparenz und -sicherheit geht verloren. Zudem gibt die Branche gemäss Tagesschaurecherchen unverblümt zu, dass die Gewinnmaximierung im Vordergrund stehe. Gemäss Schätzungen können dynamische Preisgestaltung einer Destination Mehreinnahmen von 5 bis 10% bringen.
Die Dynamikfaktoren Wetter und Buchungszeitpunkt haben massgebenden Einfluss auf die Preise von Tageskarten. Dem Kunden stehen aber keine verständlichen Informationen zur Verfügung, um zu verstehen, wie die Preise beeinflusst werden.
In allen angegebenen Skigebieten sind Tageskarten auch an der Tageskasse erhältlich – zum grösseren Teil zu fixen Preisen. Diese sind im Normalfall eher hoch und zudem über die Internetseiten nur schwer ausfindig zu machen.
Zumindest in den grösseren Skigebieten wird es immer schwieriger, eine Tageskarte zwar online zu erwerben, aber trotzdem datensparsam unterwegs zu sein: In Laax können Tickets online nur noch vom Handy aus und über eine datenhungrige App gekauft werden.
In Gstaad oder Andermatt-Sedrun können Tickets online nur über den Umweg von Ticketcorner gekauft werden.
Familien können beispielsweise bei der Ferienplanung von Frühbucherrabatten profitieren. Andrerseits werden Menschen, die unter der Woche arbeiten und sich spontan für einen Skitag am Wochenende entscheiden, mit höheren Preisen bestraft, insbesondere bei gutem Wetter.
Medienkontakt:
Stiftung für Konsumentenschutz
Sara Stalder, Geschäftsleiterin SKS
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Über Stiftung für Konsumentenschutz:
Die Stiftung mit Sitz in Bern kann auf eine breit abgestützte Finanzierung zählen und agiert parteipolitisch unabhängig. Präsidentin: Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo, Geschäftsleiterin: Sara Stalder.
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